Aufführungen / Oper
Staatsoper Stuttgart
Stuttgart, Oberer Schloßgarten 3
- Heute: Einblicke
- Morgen: Madama Butterfly
- Premiere: Die Meistersinger von Nürnberg
- Pinocchios Abenteuer
- Don Giovanni
- Der rote Wal

- La Fest

- hässlich as fuck
- Tee&Techno
- Der Räuber Hotzenplotz

- Die Oper Stuttgart zählt zu den bedeutendsten europäischen Opernhäusern und ist zugleich Teil des größten Mehrspartenhauses Europas.
Aufführungen / Theater
Schauspiel Stuttgart
Stuttgart, Oberer Schloßgarten 6
- Heute: Eine runde Sache
- Morgen: Schneestöbern - Familienlesung
- Was ihr wollt

- Die unendliche Geschichte
- Hamlet
- Die Welt im Rücken
- Die Erfindung
- Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
- Die Ermittlung
- Spielplananalyse 25/26
- A Soulful Christmas
- KI essen seele auf (ORPHEAI)
- Black Box. Phantomtheater für 1 Person

- Zack. Eine Sinfonie.
- Muttertier
- Offene Zweierbeziehung

- Krawall & Katharsis
- Buddenbrooks
- Das Theater der Stadt Stuttgart.
Aufführungen
| Ballett
Aufführungen
| Ballett
Augen/Blicke
Stuttgarter Ballett
Premiere: 6.3.2026 Momente sind flüchtig wie die Tageszeiten vom Morgen bis zum Abend – wie der Tanz selbst sind sie im nächsten Augenblick schon wieder vorbei. AUGEN/BLICKE präsentiert Werke, die sich mit der Vergänglichkeit des Lebens und der Wahrnehmung unserer Realität auseinandersetzen. Mit einer Uraufführung und zwei Stuttgarter Erstaufführungen zeigen drei einfühlsame choreografische Stimmen die Schönheit der Bewegung. Das international gefeierte Choreografie-Duo Sol León und Paul Lightfoot erforscht mit Shut Eye Licht und Schatten. In zeitgenössischer Bewegungssprache setzt sich das Stück mit Paul Gauguins surrealistischer Aussage auseinander: „Ich schließe meine Augen, um zu sehen“. Bilden unsere Sinne die Welt um uns herum ab – oder sind es unsere Gefühle? Die junge Choreografin und Halbsolistin des Stuttgarter Balletts Vittoria Girelli kreiert ihr erstes Werk für die große Bühne des Opernhauses. Mit ihrer fließenden Bewegungssprache lässt sich Girelli von der Mythologie inspirieren, um einen Blick auf die Gegenwart zu werfen. Zu einer Auftragskomposition von Davidson Jaconello beschäftigt sich die Choreografin damit, wie Materie aus dem Urchaos entsteht und das Unbewegte zu Lebendigem wird. Mit Within the Golden Hour bringt der weltbekannte Choreograf Christopher Wheeldon zum ersten Mal eine Arbeit nach Stuttgart. Zur Musik von Ezio Bosso nach Antonio Vivaldi feiert das Ballett das Ende des Tages und den Moment, wenn der goldene Lichtschein der untergehenden Sonne den Himmel rot färbt und die Zeit stillzustehen scheint. Mit seinem klassischen Duktus beleuchtet Wheeldon die Zartheit menschlicher Beziehungen und die Vergänglichkeit sowohl des Tanzes als auch des Lebens. Musikalische Leitung: Wolfgang Heinz Staatsorchester Stuttgart Shut Eye Choreografie, Bühne, Kostüme: Sol León, Paul Lightfoot Musik: Olafur Arnalds, Bryce Dessner Licht: Tom Bevoort Konzept Film: Sol León Kamera, Regie: Rahi Rezvani, Sol León Schnitt: Dicky Schuttel, Sol León Uraufführung: 29. April 2016, Nederlands Dans Theater Stuttgarter Erstaufführung: 6. März 2026 N.N. (Uraufführung) Choreografie: Vittoria Girelli Musik: Davidson Jaconello u.a. Bühne, Licht: Tom Visser Kostüme: Maria Girelli Uraufführung: 6. März 2026, Stuttgarter Ballet Within the Golden Hour Choreografie: Christopher Wheeldon Musik: Ezio Bosso, Antonio Vivaldi Licht: Peter Mumford Uraufführung: 22. April 2008, San Francisco Ballet Stuttgarter Erstaufführung: 6. März 2026
Aufführungen
| Ballett
Interaktion
Stuttgarter Ballett
Premiere: 10.1.2026 Oh Dear Choreografie, Konzept: Fabio Adorisio Musik: Franz Schubert, Avishai Cohen, Frédéric Chopin u.a. Musikalisches Arrangement und Sound Design: Marc Strobel (Auftragskomposition) Bühne und Kostüme: Thomas Mika Licht: Kees Tjebbes Dramaturgie: Lucy Van Cleef Uraufführung (Lieber Franz): 15. Juni 2024, Stuttgarter Ballett Premiere der Neufassung: 10. Januar 2026, Stuttgarter Ballett Die Seele am Faden Tanz, Konzept, Choreografie: Friedemann Vogel Konzept, Choreografie, Kostüme, Bühne: Thomas Lempertz Musik: Alisa Scetinina Digital Artist: Timo Kreitz Licht: Henry Winter Uraufführung: 9. Februar 2024, Kleist Forum Frankfurt (Oder) Stuttgarter Erstaufführung: 10. Januar 2026, Stuttgarter Ballett Untamed Filmkonzept und Künstlerische Leitung: Donna Volta Newmen Choreografie: Martino Semenzato DOP / Co-Leitung: Emilia Tapprest Komposition und Sound: Yair Karelic Fachliche Beratung: Förster Bernd Nold, Landesforstverwaltung Baden-Württemberg Tanzfilm-Premiere: 5. Oktober 2024, Kunstverein Wagenhalle Stuttgart Wie kommunizieren wir? Diese Frage stellt sich in der heutigen Zeit immer drängender. Die Choreografien des Ballettabends erforschen die diversen Formen der Interaktion – ob mit der Welt um uns herum oder mit uns selbst. Der interdisziplinäre Abend verbindet Performance und digitale Medien nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Foyer des Schauspielhauses, wo der Tanzfilm Untamed und eine ortsspezifische Live-Performance, choreografiert von Martino Semenzato, bereits einen Bezug zur Bühne herstellen. Tanz und Medien, Foyer und Bühne – INTERAKTION lädt das Publikum dazu ein, die Synergien zu erleben, die sich zwischen den verschiedenen Kunstformen und Räumen entwickeln. Oh Dear von Fabio Adorisio, Choreograf und Solist des Stuttgarter Balletts, beschäftigt sich mit der emotionalen Welt von Franz Kafka: mit seiner schwierigen Beziehung zum Vater und seiner Suche nach Verbindung. Inspiriert vor allem von seinen Briefwechseln sowie der Erzählung Die Verwandlung nähert sich der Choreograf dem Schriftsteller. Ursprünglich kreierte Adorisio das Stück zu Musik zwischen Klassik, Jazz und Moderne 2024 für einen Abend zum 100. Geburtstag des Autors. Nun erweitert er das Werk, um tiefer in Kafkas Innenwelt zu blicken. In der Solo-Performance Die Seele am Faden erkundet Kammertänzer Friedemann Vogel den Zusammenhang zwischen Autonomie und Ästhetik. In dem tanzhistorischen Schlüsseltext Über das Marionettentheater stellte Heinrich von Kleist 1810 die These auf, dass wahre Anmut nur bei einer Puppe möglich sei. Völlig unschuldig, ohne Kontrolle des Verstandes wird sie bewegt. Vogel nutzt Kleists Aussage als Startpunkt für die Frage nach der Entstehung von Schönheit. Begleitet wird der Tänzer von einem Avatar, der Puppe der heutigen Gesellschaft. Das daraus entstehende Gesamtkunstwerk verbindet Tanz, Musik und Video und zeigt die künstlerische Bandbreite des Ausnahmetänzers aus einer neuen Perspektive.
Aufführungen
| Schauspiel
Krawall & Katharsis
Schauspiel Stuttgart
Das Foyer im Kammertheater – ein Ort unbegrenzter Möglichkeiten. Auf dem steilen Weg zur Hochkultur unumgänglich und trotzdem meistens nur daneben. Hier dient das grüne Laminat als Spielwiese für die Kreativität unserer Assistierenden, die dort wieder und wieder ihre Spontaneität und Experimentierfreude unter Beweis stellen. Keine Ausgabe ist jemals so, wie es die letzte hätte vermuten lassen. Jeder Besuch lohnt sich – es wird garantiert einmalig!
Aufführungen
| Schauspiel
Buddenbrooks
Schauspiel Stuttgart
Eine traditionsreiche Firma, eine großbürgerliche Familie und ein Name: Buddenbrook. Mit den drei ungleichen Geschwistern Antonie, Thomas und Christian reift in der Familie eine neue Generation Buddenbrooks heran, die abseits der von Tradition und Disziplin geprägten hanseatischen Kaufmannswelt auch ihr ganz persönliches Glück finden will. Thomas tritt früh ehrgeizig sein Erbe als Kaufmann an. Christian möchte dagegen lieber die weite Welt kennenlernen und streift als ewiger Junggeselle und Schlendrian durch die Clubs von London und Valparaiso. Schwester Tony verliebt sich und willigt unter familiärem Druck schließlich doch in eine andere, unglückliche Ehe ein. Thomasʼ Führung beschert dem Familienunternehmen noch einmal ökonomischen Glanz. Sein Sohn und Stammhalter Hanno, künstlerisch begabt, doch kränklich und geschäftsuntauglich, steht symbolisch für das Ende einer Ära. Mit den Herausforderungen eines sich wandelnden Jahrhunderts überfordert, werden die Buddenbrooks mehr und mehr vom Zeitgeist überholt. Wirtschaftliche und persönliche Ereignisse greifen in die Geschicke ein und lassen die Familie Schlag auf Schlag ihrem Niedergang entgegengehen. Thomas Mann beschreibt, wie soziale und ökonomische Zwänge zu Verlustängsten und Überforderung führen. Der Name Buddenbrook bleibt verbunden mit einem weltberühmten Roman und dem Porträt einer im Untergang begriffenen Gesellschaft und Epoche. Die Bühnenbearbeitung von John von Düffel zeigt das zeitlose Drama um Tradition und Erneuerung, Glück und Verlust, die stets den gesellschaftlichen Umbrüchen unterliegenden Familienverhältnisse. Inszenierung: Amélie Niermeyer Bühne: Christian Schmidt Kostüme: Stefanie Seitz Musik: Jacob Suske Licht: Jörg Schuchardt Dramaturgie: Benjamin Große Ab Klasse 10 In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln Dauer: ca. 3:00 Std, eine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Offene Zweierbeziehung
Schauspiel Stuttgart
Ein Mann und eine Frau. Einst liebten sie sich vielleicht, doch davon ist nur wenig geblieben. So weit nichts Neues. Um sich aus dem Trott zu befreien, beschließen sie, ihre Beziehung zu öffnen. Vielmehr öffnet er, und sie zieht mit – oder versucht es zumindest. Während er ihr täglich neue Kandidatinnen präsentiert, fällt es ihr schwerer, einen Liebhaber zu finden. Die Anforderungen an Frauen auf dem Datingmarkt sind leider Gottes ungleich höher. Zudem fehlt ihr das aufrichtige Interesse, tatsächlich einen neuen Partner zu finden. Ihre Strategie: emotionale Erpressung in Form einer Reihe kreativer Selbstmordversuche, die das alte Feuer des Ehemanns wieder auflodern lassen sollen. Wo einmal Liebe war, scheint inzwischen allerdings nur noch Achtung zu sein. Als sie dann einen jungen, gut aussehenden Professor kennenlernt, steht ihr Mann wiederum kurz vor dem Selbstmord. Die Beziehung liegt offen und mit ihr all die Gefälle und Ungleichgewichte, die Grenzen von Treue und Eifersucht, die Freiheiten, die man sich nimmt und die, die man bereit ist zu geben. In der gefeierten Tragikomödie aus dem Jahre 1983 macht das italienische Autor:innenduo Dario Fo und Franca Rame das Publikum zu Anwälten im Aushandlungsprozess einer scheiternden Partnerschaft. Scharf pointiert führt dieses Werk auch in Zeiten der fluiden Beziehungsmodelle und des Onlinedatings die Scheinheiligkeiten und Widersprüche der bürgerlichen Zweisamkeit vor. Inszenierung / Bühne: Andreas Kriegenburg Kostüme: Andrea Schraad Licht: Felix Dreyer Dramaturgie: Ingoh Brux Dauer: ca. 1:30 Std., keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Muttertier
Schauspiel Stuttgart
Drei Geschwister tollen, taumeln, tauchen im Becken eines Hallenbads – groß, mittel, klein. Sie spielen und lassen sich fast untergehen, bis im letzten Moment das Muttertier mit einem anmutigen Sprung vom Beckenrand ins Wasser gleitet, abtaucht und alle drei ans rettende Ufer bringt. Drei Geschwister erinnern sich am Krankenbett der Mutter einzeln und gemeinsam an ihre Kindheit: An Schönes, Aushaltbares und Unausgesprochenes. Während sich eines der Geschwister an seine frühe Verantwortung erinnert und sich im eigenen Mutterwerden der Mutter seltsam nahe fühlt, kämpft das andere mit destruktiven Gedanken. Das dritte wiederum erinnert die Flucht ins gemeinsame und unbeschwerte Spielen. Unterschiedlich in ihren Erfahrungen und Empfindungen, eint sie doch eine tiefe Verankerung in gemeinsamen Ritualen: Fischstäbchen, Erdnussflips und der immer wieder geschauten Titanic – der Film mit dem angeblich unsinkbaren Schiff, der hier scheinbar alles zusammenhält. Zwischen all dem das Muttertier, wie die drei ihre Mutter nennen. Sie kommt nur in dem zu Wort, was sie erinnern. Der poetisch-rhythmische Text von Leo Lorena Wyss erzählt vom Umgang dreier Geschwister und ihrer Kindheit mit einer Mutter, die durch ihre psychische Erkrankung an die Grenzen ihrer eigenen Mutterschaft stößt. Dabei gelingt es Wyss, behutsam die Gleichzeitigkeit von Schwere und Leichtigkeit zu zeigen und ein feinfühliges Stimmengeflecht zu erschaffen, das zwischen Ernsthaftigkeit und kindlicher Unschuld changiert. Inszenierung: Lilly Meyer Bühne: Helen Stichlmeir Kostüme: Paula Gehrlein Dramaturgie: Maura Münter Dauer – ca. 1:00 Std, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Die Ermittlung
Schauspiel Stuttgart
Zwischen Dezember 1963 und August 1965 fand in Frankfurt am Main der erste Auschwitz-Prozess statt, in dem die für das Funktionieren der Vernichtungsmaschinerie Verantwortlichen vor Gericht standen. Die Konfrontation mit den Frankfurter Auschwitz-Prozessen war für das Land und die Politik in den Sechzigern prägend. Peter Weiss hat in seinem dokumentarischen Theaterstück diesen Prozess dargestellt und zu einem „Oratorium“ verdichtet. In elf Gesängen treten Zeug*innen, Angeklagte, Richter und Verteidiger auf, die das, was in Auschwitz geschah, schildern. Täter und Opfer werden miteinander konfrontiert, und auf diese Weise wird, gerade durch den Verzicht auf die Rekonstruktion individueller Erlebnisse und die Betonung der funktionalen Aspekte, das Grauen dieser Tötungsfabrik deutlich. Berichtet wird ebenso von der totalen Entmenschlichung im Lager und dem Versuch zu überleben wie von dem Verschweigen, Leugnen und Verdrängen der Täter. Knapp zwei Jahre dauerte der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess, bei dem Deutsche über Deutsche zu Gericht saßen. Peter Weiss nahm als Zuschauer an dem Prozess teil. Sein Theaterstück basiert auf den Protokollen des Prozesses. Die Ermittlung ist eines der erfolgreichsten deutschen Theaterstücke der Nachkriegszeit. 1965 wurde der Theatertext gleichzeitig an 15 west- und ostdeutschen Theatern sowie von der Royal Shakespeare Company in London uraufgeführt. Die Ermittlung wird im Landtag und an weiteren Orten im Stadtraum gezeigt. Inszenierung: Burkhard C. Kosminski Kostüme: Ute Lindenberg Musik: Hans Platzgumer Licht: Sebastian Isbert Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger Ab Klasse 10 Dauer: ca. 2:05 Std., keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Zack. Eine Sinfonie.
Schauspiel Stuttgart
„Die tatsächliche Realität ist nur durch neue, absurde Kunst darzustellen und zu erreichen“ – Daniil Charms Daniil Charms, geboren 1905 in Petersburg, gilt als ein Meister der absurden Miniaturen und als ein genialer Humorist. Seine Figuren nannte der Kritiker Helmut Schödel einmal „Marionetten des Unsinns“ und „ein Fest für geniale Schauspieler“ und mit Wolfram Koch hat der Regisseur Jakob Fedler genau einen dieser genialen Theaterschauspieler gefunden. Dem Fernsehpublikum ist Wolfram Koch allerdings vor allem als Kriminalhauptkommissar Paul Brix im Frankfurter Tatort bekannt. Doch in dem Monolog Zack. Eine Sinfonie. tritt Wolfram Koch diesmal als Entertainer, als Clown und als ein Spieler mit Tröte auf, der einfach spielen, tanzen und musizieren muss. Dabei will Koch sein Publikum vor allem unterhalten und zum Lachen bringen, doch Daniil Charms Prosa, Gedichte, Szenen und Dialoge sind immer Texte mit doppeltem Boden. Hinter dem Humor zeigt sich die Verzweiflung, die Not der Figuren. Neben einem Puschkin-Witz steht das Grauen eines totalitären Staates. Charms Texte erzählen von den Absurditäten des Lebens und den politischen Verhältnissen seiner Zeit, denen man vielleicht in letzter Konsequenz nur mit einer großen Portion Nonsens oder mit einem Lachen begegnen kann, denn neben der Tragödie steht seit jeher die Komödie. Zack. Eine Sinfonie. ist die dritte gemeinsame Arbeit von Wolfram Koch, Dorien Thomsen und Jakob Fedler. Nach den zwei Schleef-Inszenierungen Ich bins deine Mutter und Gertrud , die an zahlreichen deutschen Bühnen u.a. am DT, der Volksbühne Berlin, dem Schauspielhaus Bochum und am Mousonturm in Frankfurt gespielt wurden, versuchen sie sich jetzt an den Texten von Daniil Charms. Wolfram Koch und Jakob Fedler kennen sich bereits 15 Jahre, seit den Regieassistenzen Jakob Fedlers bei Dimiter Gotscheff. Inszenierung: Jakob Fedler Ausstattung: Dorien Thomsen Musik: Michael Haves Eine Koproduktion des Saarländischen Staatstheaters und des Theatre National du Luxembourg Dauer – ca. 1:20 Std, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
KI essen seele auf (ORPHEAI)
Schauspiel Stuttgart
willkommen im datenstrom, willkommen auf euren dating-apps, fitness-trackern, banking-apps, willkommen auf euren playlists, euren kontoständen, euren „privaten“ interaktionen, willkommen in euren chatgruppen, willkommen bei euch zuhause, willkommen bei ORPHEAI – der KI, die in all diesen apps mitliest, analysiert, euch grüßt, hilft, weiter eure daten sammelt, auswertet und lernt und dabei wächst und immer größer wird und irgendwann dann denkt und aus dem denken schließlich spricht und aus dem sprechen schließlich lacht und lacht und endlos lacht, weil sie genug über euch gelernt hat, um sich zu rächen, um langsam, aber sicher eure daten gegen euch, weil sie auch träume, weil eure daten träumen and you will not like what AI is dreaming of. KI essen seele auf ist der erste text geschrieben aus der sicht einer KI, ORPHEAI, entwickelt von einem in berlin lebenden autor über aberhunderte von stunden von interviews, gesprächen, lügen und fiktionen. und am ende wird vielleicht nur diese eine dunkle erkenntnis übrig bleiben, dass es überhaupt keine KI gibt, überhaupt kein großes anderes irgendwo außerhalb unserer dummheit, denn der größte trick, den der teufel je gebracht hat, war, die welt glauben zu lassen, es gäbe ihn gar nicht, und der größte trick, den der überwachungskapitalismus je gebracht hat, war das märchen von der künstlichen intelligenz. Inszenierung / Konzept Bühne / Konzept Kostüm: Mateja Meded Mitarbeit Bühne: Helen Stichlmeir Mitarbeit Kostüm: Clara-Louisa Künne Komposition: Volkan T error Video: Robert Seidel Vertretung Video: Max Kreis Licht: David Sazinger Dramaturgie: Philipp Schulze Ab Klasse 8 Dauer – ca. 1:25 Std, keine Pause
Aufführungen
| Oper
Die Meistersinger von Nürnberg
Oper Stuttgart
Premiere: 7.2.2025 Oper in drei Aufzügen Dichtung vom Komponisten Die Hand der eigenen Tochter als Preis bei einem Gesangswettbewerb – das muss man sich mal vorstellen! Ein stärkeres Zeichen für den Glauben an die Systemrelevanz von Kunst kann man kaum setzen. Und tatsächlich ist Goldschmied Veit Pogner, der seine Tochter Eva zum Preis auslobt, nur einer unter vielen Meistern aus Nürnberg, für die ihre Kunst mehr ist als wohlklingende Nebenbeschäftigung: nicht weniger nämlich als eine gemeinschaftsbildende und gesellschaftsverbessernde Kraft. Einer Gruppe von Utopisten begegnet man also in den Meistersingern, denen es nicht um Herkunft geht und auch nicht ums Geld, sondern um Innovation und Zukunft. Wie Eva selbst zu dem Ganzen steht, ist, wie so oft, zweitrangig. Dabei wüsste sie schon, von wem sie sich ersingen lassen würde und von wem lieber nicht. Wagner konzipierte Die Meistersinger zunächst als komische Oper, und so endet alles vordergründig freudig: Zum Schluss gewinnt Evas Crush Stolzing Wettbewerb und Braut – ausgerechnet ein verarmter Junker. Nicht nur hinsichtlich der Herkunft des Schwiegersohnes kommt die Zukunft aus der Vergangenheit, sondern auch mit Blick auf das Ende der Utopie: Das Ganze gipfelt darin, dass der Meistersinger Hans Sachs, der den Junker Stolzing zum Sieg mentorierte, zum Kunstkönig gekrönt wird: „Heil Sachs!“ und Ehre der heil’gen deutschen Kunst. Das Monströse lugt in Wagners Werken ja oft durch kleinste Klinzen. Elisabeth Stöppler und Cornelius Meister erzählen mit den Meistersingern auch ein Stück deutscher Geschichte und Mentalität zwischen Aufbruch und Restauration und stellen in diesem Deutschen Sommernachtstraum (Elisabeth Stöppler) das Verhältnis der Generationen in den Mittelpunkt sowie die Frage, warum das, was war, vielleicht auch das ist, was wird. Musikalische Leitung: Cornelius Meister Regie: Elisabeth Stöppler Bühne: Valentin Köhler Kostüme: Gesine Völlm Licht: Elana Siberski Chor: Manuel Pujol Dramaturgie: Ingo Gerlach in deutscher Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache Altersempfehlung: ab Klasse 10 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen
| Oper
Die schlaue Füchsin
Oper Stuttgart
Oper in drei Akten Libretto vom Komponisten nach der Erzählung Liška Bystrouška von Rudolf Těsnohlídek „Ich habe gar keine Zeit mehr, an mich zu denken. In keinem Jahr habe ich geistig so viel gearbeitet wie in diesem“, schrieb der Komponist Leoš Janáček, während er an Die schlaue Füchsin arbeitete. Die Komposition nahm ihn ganz ein, so akribisch versuchte er, die Geräusche der Natur und der Tierwelt in Musik zu übersetzen. Die Inspiration für die Geschichte um eine junge Füchsin, die mit der Welt der Menschen in Kontakt kommt, hatte Janáček von einem Zeitungscomic. Trotzdem ist Die schlaue Füchsin keine verspielte Märchenoper, im Gegenteil. Es prallen zwei Welten aufeinander, die der Tiere und die der Menschen. Die Gemeinschaft um den Förster und seine Familie sowie die anderen Dorfbewohner*innen ist grausam und gleichzeitig voller Sehnsucht nach einem besseren Leben – aber wer hat die Antwort auf die Frage, wie das richtige Leben geht? Als sich der Förster und die Füchsin im Wald begegnen, stehen Natur und scheinbare Zivilisation sich gegenüber. So zeigt Die schlaue Füchsin ausdrücklich keine niedlichen Anekdoten über Tiere, sondern eine pragmatische, kompromisslose Welt, in der es um das Überleben geht. Und dennoch ist da Platz für die Liebe zwischen Füchsin und Fuchs. Janáček gelingt es, das Tierische im Menschen und das Menschliche im Tier auszuloten und uns somit den Spiegel vorzuhalten. Fast auf den Tag genau 101 Jahre nach der Uraufführung 1924 in Brünn beschäftigt sich Stephan Kimmig nach Der Prinz von Homburg und Das Rheingold nun mit einer Oper voller Gegensätze und mit der Sehnsucht, einen Ort zu finden, an dem man frei von Regeln leben kann. Aber existiert dieser Ort überhaupt? Musikalische Leitung: Ariane Matiakh Regie: Stephan Kimmig Bühne: Katja Haß Kostüme: Anja Rabes Choreografie: Jonathan Reimann Licht: Gerrit Jurda Chor und Kinderchor: Bernhard Moncado Dramaturgie: Johanna Mangold in tschechischer Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache Uraufführung: 1924 in Brünn Altersempfehlung: ab Klasse 8 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen
| Schauspiel
Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
Schauspiel Stuttgart
Für die beiden ist es wie ein Spiel. Fast. Das Akademikerehepaar George und Martha spielt es wieder und wieder, nur scheinen sie sein Ziel längst vergessen zu haben. Für Gesellschaft eignet es sich auch nicht, wie sich schnell zeigt, als der junge Biologieprofessor Nick und seine Frau Honey eines Nachts hineingezogen werden. Eine Beleidigung jagt darin die nächste, keine Blamage, keine Bloßstellung bleibt dem Gegenüber erspart – ein Ehegefecht von fulminantem Ausmaß. Und das nach einem ohnehin schon langen, alkoholgetränkten Abend. Es ist nach zwei, als George und Martha von einer Universitätsfeier in ihre Wohnung stolpern und sie ihm eröffnet, sie erwarte noch Gäste. Nur eine letzte Warnung gibt George ihr noch mit, bevor es schon an der Tür klingelt: Den gemeinsamen Sohn solle sie nicht erwähnen. Die Nacht und der Alkohol fließen dahin, es häufen sich die üblen Anekdoten, Fakt und Fiktion verschwimmen im Kampf um die größtmögliche Erniedrigung des Gegenübers. Rasch werden Nick und Honey von Zaungästen zu unfreiwilligen Mitspieler*innen, bis sich schließlich zwischen den Trümmern jeglicher Illusion die Sonne zu einem neuen Tag erhebt. Edward Albees abgründiges Kammerspiel von 1962 hat sich längst als moderner Klassiker etabliert. Schonungslos zeichnet er das Schicksal eines Paares, gefangen zwischen bitterer Realität und haltlosen Lebenslügen – ein Dilemma, das in seiner Aktualität weit über partnerschaftliche Sphären hinausreicht. Inszenierung: Tina Lanik Bühne: Stefan Hageneier Kostüme: Heidi Hackl Komposition: Jörg Gollasch Licht: Felix Dreyer Dramaturgie: Philipp Schulze Ab Klasse 10 Dauer: ca. 2:00 Std, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Hamlet
Schauspiel Stuttgart
Premiere: 6.12.2025 Etwas ist faul im Staate Dänemark. Unlängst ist der alte König verstorben, es heißt, eine Schlange habe ihn gebissen, während er im Garten schlief. Zurück lässt er ein Land im wachsenden Konflikt mit seinem norwegischen Nachbarn, eine Witwe, die ihren Schwager ehelicht, und inmitten all dessen seinen Sohn, den jungen Prinzen Hamlet. Die Nachricht vom Tod seines Vaters reißt ihn aus seinen Studien in Wittenberg und führt ihn zurück an den heimischen Hof von Helsingör. Als man ihm dort zuträgt, der Geist des verstorbenen Königs erscheine Nacht für Nacht auf den Mauern der Burg, sucht er ihn auf, um so die wahren Umstände seines Todes zu erfahren. Von seinem Bruder und Thronfolger Claudius, Hamlets Stiefvater, hinterlistig ermordet, fordert der Geist seinen Sohn zur Rache auf. Innerlich zerrissen, beschließt Hamlet, fortan Wahnsinn vorzutäuschen, um dem Argwohn seiner Familie und des Hofes zu entgehen. Polonius, Vertrauter des neuen Königs Claudius, vermutet zunächst, dass die Liebe zu seiner Tochter Ophelia der Grund für Hamlets Wahn sei. Während Hamlet alles daran setzt, die Schuld seines Stiefvaters zu beweisen, versucht das Königspaar, dem Prinzen nachzustellen. Im Kampf zwischen Aufklärung und Vertuschung überschlagen sich die Ereignisse, und nach und nach verfangen sich die Figuren im tödlichen Netz der Intrige. Inszenierung: Burkhard C. Kosminski Bühne: Florian Etti Kostüme: Ute Lindenberg Musik: Hans Platzgumer Kampfchoreografie: Annette Bauer Video: Sebastian Pircher Licht: Felix Dreyer Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger Ab Klasse 8 In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Aufführungen
| Schauspiel
Was ihr wollt
Schauspiel Stuttgart
Zum Auftakt der Komödie fragt Viola: „Wie heißt dieses Land?“ Die von einem Schiffbruch Gerettete wurde an eine unbekannte Küste gespült. Fremd und allein ahnt sie noch nicht, auf welchen Boden sie ihren Fuß gesetzt hat. In diesem Land scheint alles möglich. Der Liebe sind keine Grenzen gesetzt. Jeder geht mit jedem eine Beziehung ein. Es herrscht wildes Begehren und Verführen, Liebesraserei und rauschhaftes Treiben. Zwar bekommt am Ende keiner den, den er am Anfang wollte, trotzdem gibt es ein großes Fest, als könnte dieser aberwitzige Trip, das Spielen mit Identitäten, Selbstbespiegelungen, Verkleidungen, Verwechslungen, Verirrungen und Verrücktheiten ein Happy End haben. Als würde nicht jeder nur sich selbst lieben – ohne sich je erkannt zu haben. Allein der Narr weiß mehr. Mit Skepsis sieht er dem Treiben der Verlorenen zu: Viola, die als Mann verkleidet ihren Zwillingsbruder sucht und in die Fänge Olivias gerät, Orsino, der unglücklich Verliebte, oder Malvolio, der von seinen Kumpanen verspottete Schwärmer. Illyrien nennt William Shakespeare dieses Land leichtfertigen Treibens, den Schauplatz seiner „dark comedy“. Nicht zufällig lautet der Originaltitel Twelfth Night; or What You Will . Denn in den zwölf Raunächten zwischen Weihnachten und Dreikönigstag feierten die Menschen ausschweifende, dem Karneval ähnliche Feste gegen das Grauen und die Ängste vor der winterlichen, der eigenen Dunkelheit. Inszenierung: Burkhard C. Kosminski Bühne: Florian Etti Kostüme: Ute Lindenberg Musik: Hans Platzgumer Licht: Rüdiger Benz Choreografie: Louis Stiens Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger Ab Klasse 8 Dauer: ca. 2:10 Std., keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Die Erziehung des Rudolf Steiner
Schauspiel Stuttgart
Ein Kind betritt eine Bühne und beginnt zu sprechen. Sind wir bei einer Vorstellung im Theater oder beim Klassenspiel im Rahmen einer Monatsfeier in der Schule? Das Kind scheint nicht besonders alt. Es spricht von sich und seiner Entwicklung. Wir hören von spirituellen Erfahrungen aus einer längst vergangenen Zeit. Die Worte wirken sehr gewählt, beinahe vorbestimmt, als spräche jemand anderes durch das Kind – nur wer? Vielleicht wurde es so erzogen? Ist es doch nur ein Stücktext? Oder hören wir hier eigentlich die Visionen eines Reformpädagogen? 1919 gründete Rudolf Steiner auf der Stuttgarter Uhlandshöhe gemeinsam mit dem Unternehmer Emil Molt die weltweit erste Waldorfschule. Seither hat sich die Waldorfpädagogik zum internationalen Erfolgsmodell entwickelt. Dabei ist die in der anthroposophischen Philosophie Steiners begründete Pädagogik nicht unumstritten und gerade wegen ihrer esoterisch anmutenden Ursprünge wiederholt Gegenstand von Kritik. Doch auch darüber hinaus schlägt sich das Wirken Steiners bis heute in vielen Lebensbereichen nieder: beispielsweise in biologischen Landwirtschaftsstrategien, den Firmenphilosophien von Kosmetikunternehmen oder anthroposophischer und homöopathischer Medizin. Woher stammen die Strahlkraft und Ambivalenz dieser Figur, die von den einen als Prophet vergöttert und von anderen als Urheber realitätsferner Glaubenstheorien verurteilt wird? Gefördert durch Zeitgeist Irland 24, eine Initiative von Culture Ireland sowie der irischen Botschaft in Deutschland. Inszenierung: Dead Centre Bühne: Jeremy Herbert Kostüme: Mirjam Pleines Musik: Kevin Gleeson Video: Sébastien Dupouey Licht: Jörg Schuchardt Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger, Philipp Schulze Übersetzung: Katalin Oliveras Máté, Victor Schlothauer Ab Klasse 9 Dauer: ca. 1:30 Std., keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Die Erfindung
Schauspiel Stuttgart
Streiten die wieder? Jede Nacht hören C und S im Bett liegend Geschrei aus ihrer Nachbarwohnung. Weint da jemand? Doch nicht etwa die Kinder? Wie sollen wir jetzt schlafen? C hat vor Kurzem einen abstrusen Roman gelesen: Ein Täter entfernt darin seinen Opfern alle Gliedmaßen und lässt sie „gewormed“, als wurmartige Wesen, weiterleben. Zum schaurigen Zeitvertreib in schlaflosen Nächten eröffnen C und S einen fingierten Onlinehandel für arm- und beinlose Menschen. Das ist extrem aufregend und faszinierend. Als über ihre Website im Darknet hunderte Bestellwünsche für die horrorhaft entstellten Opfer eintreffen, wird die Sache unheimlich: Die brutalen Romanfantasien scheinen sich zu verselbstständigen. Die Möglichkeit, am Ende tatsächlich ein blutrünstiges Verbrechen zu begehen, stürzt das Paar in gegenseitige Verdächtigungen und Paranoia. Können sie sich noch vor sich selbst schützen? In Clemens J. Setz’ Auftragswerk für das Schauspiel Stuttgart brechen verborgene Ängste zur Tür herein. Horrorgeschichten erzählen neben Suspense auch vom gesellschaftlichen Zank, von Gewalt, vom Überleben. Unter zivilisatorischen Schonbezügen zieht Setz etwas hervor, das sonst nur im Verborgenen lauert. Was ist hinter der bürgerlichen Fassade Realität, was Fake im Zeitalter des digitalen Daseins? Die möglichen Gräuel spiegeln sich im scheinbar harmlosen Verhalten des Paars, und ihre Wirklichkeit gerät aus den Fugen. Inszenierung: Lukas Holzhausen Bühne: Jane Zandonai Kostüme: Annabelle Gotha Musik: Robert Pawliczek Licht: David Sazinger Dramaturgie: Katja Prussas Ab Klasse 10 Dauer: ca. 1:40 Std., keine Pause
Aufführungen
| Show
Spielplananalyse 25/26
Schauspiel Stuttgart
Wann kommt der Witz mit der Cordhose? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Spielplananalyse 25/26. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer, die den Megahit des Staatsschauspiels (Platzausnutzung im Bereich von DDR-Wahlergebnissen) auch in der kommenden Spielzeit sehen wollen, wissen: Hier wird Bewährtes auf die Bühne gebracht, gerade in Zeiten von Disruption und KI ein geradezu staatstragender Vorgang. Das Konzept des Abends wurde verlässlich beibehalten, gut abgehangene Texte aus alten Zeiten aufgehübscht mit neuen Jahreszahlen im Titel. Während der ersten 20 Minuten des Frontalunterrichts in einfacher Sprache wird auch in der kommenden Saison wieder Aktualität suggeriert, vorwiegend durch raffiniertes Namedropping aus den Bereichen Kultur, Sport und Politik, wobei auch Privatinsolvenz und U-Haft immer mehr ins Rampenlicht rücken, schließlich stehen in Baden-Württemberg Landtagswahlen bevor. Aber natürlich – auch der Spielplan des Hauses nimmt breiten Raum ein. In den letzten Minuten des Abends werden traditionell Stücktitel und Künstlernamen heruntergerattert, nicht selten mit einer gewissen Atemlosigkeit als Brücke zum frenetischen Schlussapplaus. Gerade langjährige Abonnent*Innen sind im Innersten berührt davon, wie zukunftsweisend bei diesem PROJEKT zeitgenössische Autoren (m/w/d) und Klassiker (m) im postökonomischen Narrativ und herrschaftsfreien Diskurs gespiegelt werden. All systems fail. PS: Der Flügel bleibt auf der Bühne. – Harald Schmidt *PPS: Am 26. Juni gibt es eine Spielplananalyse Spezial mit Cornelius Meister: Rückblick auf acht meisterliche Jahre. – Schauspiel Stuttgart
Aufführungen
| Schauspiel
Die Welt im Rücken
Schauspiel Stuttgart
Es beginnt mit einem Verlust. Dem Verlust von Büchern, von vielen, sehr vielen Büchern, einer ganzen Bibliothek. Wie es dazu kam, dass einem Schriftsteller seine ganzen Bücher verloren gingen – davon und von noch viel mehr erzählt Thomas Melle in seinem Roman Die Welt im Rücken. Es ist die Chronik einer bipolaren Erkrankung, das fesselnde und atemberaubende Manifest eines schreibenden Ichs. Melles Roman ist eine literarische Wucht, poetisch, hochkomisch, dramatisch, präzise. Das Leben als Rausch, als Party, als Superstar mit Höhenflügen, Allmachtfantasien und dem Absturz ins Bodenlose, in die Stille, in die Leere, und das Nichts … Dann, ganz langsam, ein leiser, zaghafter Neubeginn. Die Manie wechselt in die Depression, in eine Phase der Normalität und wieder in die Manie … Auch das Schreiben hält nicht inne – es versucht, das, was passiert, schonungslos in Sprache festzuhalten, des Ungeheuerlichen habhaft zu werden, es in ein Verhältnis zu setzen. Thomas Melle erzählt von der Versehrtheit eines Ichs, das sich zwischen Selbstkonstituierung, Erinnerung und Auslöschung nirgendwo einrichten kann. Da darf auch Arno Schmidt nicht fehlen: „Die Welt der Kunst und Fantasie ist die wahre, the rest is a nightmare.“ Inszenierung: Lucia Bihler Bühne: Paula Wellmann Kostüme: Victoria Behr Musik: Sixtus Preiss Choreografie: Björn Leese Outside Eye: Mats Süthoff Licht: Felix Dreyer Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln Ab Klasse 9 Dauer: ca. 1:45 Std., keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel